Ein paar Worte an die Eltern!

Wenn Ihr Kind in der Schule oder im Internet in einen Mobbingfall verwickelt ist, sind Sie verständlicherweise erschrocken und alarmiert. Das gilt besonders für den Fall, dass Ihr Kind die Zielscheibe der Angriffe ist.

Trotzdem! Ruhe bewahren!

Mit Panik und Kurzschlusshandlungen ist niemandem gedient. Halten Sie sich lieber daran fest, dass der erste schwierige Schritt schon getan ist: Sie haben vom Mobbing nämlich erfahren. Das ist keineswegs selbstverständlich. Mobbing zeichnet sich dadurch aus, dass alle Beteiligten - aus unterschiedlichen Gründen - den Mund halten. Übrigens zeichnet sich Mobbing auch dadurch aus, dass alle unter der Situation leiden: Opfer, Zuschauer und Mitwisser und meist auch die Täter.

Was tun? Und was nicht?

Wie so oft gibt es kein einfaches Patentrezept. Aber es gibt Erfahrungen und Hilfestellungen, die Sie nutzen sollten! Experten in diesem Gebiet raten dringend davon ab, dass sich Eltern an den/die Täter oder an deren Eltern wenden. In der Regel eskaliert dann der Konflikt, weil alle parteiisch sind. Auch wenn es Ihr Kind ist, dass mobbt, sollten Sie sich nicht an die Eltern des Opfers wenden.

Was Sie brauchen, ist Hilfe von außen!

Ist die Schule der Ort oder Ausgangspunkt des Psychoterrors, muss das Problem auch dort gelöst werden. Suchen Sie das Gespräch mit den Lehrern, der Schulleitung oder schulischen Beratungsstellen. Lassen Sie sich nicht abwimmeln! Es ist die Pflicht einer Schule, eine angst- und gewaltfreie Lern-Situation zu schaffen. Wenn die Pädagogen selbst nicht weiterwissen, gibt es auch für sie die Möglichkeit, Mobbing-Berater vom Schulamt, von Beratungsstellen und/oder der Polizei heranzuziehen. Wenn Sie nicht wissen, an wen Sie sich wenden sollen, lassen Sie sich telefonisch beraten. Die Nummern finden Sie in der Rubrik "Erste Hilfe"!

Und: Ganz wichtig!

Grübeln Sie nicht über die Gründe! Verbieten Sie sich die Frage: "Warum gerade mein Kind?" Das zermürbt, aber bringt Sie nicht weiter. Mobbing kann jeden und jede treffen. Mobbing ist einen Gruppenkonflikt und wir sind alle Teil verschiedener Gruppen und ihrer Dynamik. Jeder von uns hat positive wie negative Eigenschaften, die sich mal so und mal so zeigen können. Alle haben wir Eigenarten, Angewohnheiten und Äußerlichkeiten, die nicht bei allen gut ankommen. Diese Binsenweisheiten gelten auch für Ihr Kind. Auch für seine Klassenkameraden - und auch für die Lehrerinnen und Lehrer der Schule. Es nützt also nichts, nach dem einen speziellen Punkt zu suchen, der den Konflikt ausgelöst haben könnte.

Ihr Kind ist schon in Ordnung!

Aber: Mobbing löst sich selten in Luft auf. Werden Sie also schnell aktiv, indem Sie für sich, Ihr Kind, die Familie und damit auch für die anderen Hilfe holen. Erste Antworten auf Fragen und Hinweise, die Ihnen die Situation möglicherweise erleichtern können, finden Sie hier: -> Mobbing; -> Cybermobbing