Mutiges Mädchen spricht mit 18 Tätern - und gewinnt!

18 Täter: 14- bis 16-jährige Jungs. Ein Opfer: ein Mädchen aus der 10 Klasse. Tatort: ein Gymnasium in Münster. Tatwaffen: Smartphones.

Die Schüler des Gymnasiums hatten das Mädchen monatelang mit Beleidigungen, Schmähungen, unflätigen Sprüchen getriezt und gequält. Das Mädchen war Schulgespräch - im negativen Sinne.

Die Mutter: Sie erstattet Anzeige. Der Jugendrichter: Er empfiehlt einen Täter-Opfer-Ausgleich. Die Sozialpädagoginnen: Sie haben die Gespräche zwischen Opfer und Tätern begleitet und vorbereitet.

Täter-Opfer-Ausgleich ist eine Möglichkeit, Straftaten anders zu bearbeiten als lediglich durch Bestrafung vor Gericht. Gruppenweise gab es Gespräche mit den Tätern, ebenso hatte das Mädchen Gelegenheit, offen darüber zu sprechen, was die Beleidigungen bei ihr ausgelöst hatten.

Ergebnis: Die meisten Täter waren über sich selbst erschrocken, als die ihre „WhatsApp-Kommentare“ in diesem Rahmen wieder anschauen mussten. Und: Nach den Gesprächen im Täter-Opfer-Ausgleich hörten die Beleidigungen auf!