Hallo, ich bin heute 30 jahre alt

Frau Evelyn ()

Hallo, ich bin heute 30 jahre alt

Hallo,

ich bin heute 30 jahre alt und wurde früher in der Schule massiv gemobbt. Die Beschimpfungen, die körperliche Gewalt und die permanente Ausgrenzungen haben schwere Folgen in mir hinterlassen. So kannn ich nicht Spaß von Ernst unterscheiden. Das Gefühl nich gewollt zu werden ist stark gewesen und in schlechten Momenten bedrückt es mich noch heute. Mein Qualen wurden erst durch einen Umzug beendet. In der neuen Umgebung fiel es mir schwer mich zu integrieren und ich machte mich selber aus Selbstschutz zum Außenseiter. Erst nach einer Therapie war es mir möglich mich selbst zu lieben und dadurch auch geliebt zu werden. Nun als Mutter zweier Kinder beschäftigt mich die Frage wie ich mit einem eventuellen Mobbing meiner Kinder umgehen könnte. Auch frage ich mich wie es anderen Erwachsenen geht , die solche Erfahrungen gemacht haben ( hinsichtlich Spätfolgen). Ich kann jedenfalls nur sagen, holt euch professsionelle Hilfe, denn nichts ist schlimmer als das Gefühl keinen Platz auf dieser Welt zu haben.

Kommentare

Freitag, 01.03.2013
Mir geht es auch

Und heute habe ich das absolute Spiegelvoraugen meine Tochter wird auch schwer gemobbt ( Seuche) habe auch die auf angesprochen da kam nur Sie würde sich alles einbilden und es wäre ja gar nicht so schlimm wo hast du dir den hilfe geholt Evelin

Sonntag, 17.02.2013
Liebe Evelyn,

Liebe Evelyn,
denke dann erst mal positiv, wenn die Kleine in die Schule kommt, denn es kann auch alles gut gehen. Und das wünsche ich euch auch wirklich.
Falls du aber doch eine Veränderung an deinem Kind bemerkst, solltest du achtsam sein und wenn es erforderlich ist, auch sofort reagieren. Wie ich es schon erzählt habe, WIR haben erst einmal garnicht sofort begriffen, was da abgeht, weil unsere Tochter eingangs noch nichts verraten hat. Deshalb pass gut auf deine Kleine auf.
Ich glaube aber, dass du die eventuellen Anzeichen sofort erkennen würdest, weil du es ja von dir selber weißt wie es ist.
Evelyn, ich wünsche euch nun noch einmal alles, alles Gute und dass sich die Vermutungen am liebsten garnicht erst bewahrheiten werden.

lb. Grüße an euch alle
von Melli

Sonntag, 17.02.2013
"Danke Melli für die offenen Worte. Sie taten mir gut. Denn in meiner Kindheit haben die Lehrer weggeschaut oder sogar mitgemacht. Vorallem immer die Schuldfrage ....es muss doch einen Grund geben Meine Eltern waren für mich da aber standen dem gnzen hilf

´ Sie taten mir gut. Denn in meiner Kindheit haben die Lehrer weggeschaut oder sogar mitgemacht. Vorallem immer die Schuldfrage ....es muss doch einen Grund geben Meine Eltern waren für mich da aber standen dem gnzen hilflos gegenüber. Oft habe ich auch nichts erzählt um Sie nicht zu belasten. Nächstes Jahr kommt mein erste Tochter in die Schule. Bin gespannt wie es wird.

Freitag, 15.02.2013
Hallo Evelyn,

Hallo Evelyn,
das, was du hier geschrieben hast, ist wirklich schlimm (deine Erlebnisse mit Mobbing), doch ich glaube, dass ist heute in den Schulen an der Tagesordnung und das Schlimme ist, dass sich immer weniger Kinder und Jugendliche, denen so etwas geschieht, getrauen darüber zu reden. Sie haben Angst vor Konsequenzen innerhalb des Klassenverbandes* (sie wollen keine Petze sein) *und auch Angst sich als Opfer zu outen. Die meisten Lehrer kriegen das dann auch garnicht mit. Viele Kinder/Jugendliche haben zu Hause leider auch nicht die Unterstützung die sie bräuchten. Manchmal sind die Eltern nicht verfügbar (weil sie beide arbeiten, ratlos sind oder das nicht so ernst nehmen etc. ). Wir haben das Thema Mobbing selbst in allen Formen durchgemacht (durch unsere Tochter, die von der ersten Klasse an gemobbt wurde. Angefangen hat es an einer WALDORFSCHULE. Ja, sie haben richtig gelesen. Ich hatte mich eingangs sehr mit dieser Schulform auseinandergesetzt und mir hat das Konzept dieser Schule sehr gut gefallen. Da dort sehr auf die individuelle Persönlichkeit der Schüler eingegangen wird und weil auch der Unterricht in Epochen stattfindet. Ebenso weil die Bezugsperson (Lehrer/in) alle Fächer unterrichtet. (Das las sich alles wirklich sehr gut) Räumlich war auch alles sehr ansprechend und auch die Umgebung (Wald und sehr viel Natur in denen sich die Schüler in den Pausen aufhalten konnten). LEIDER war es an dieser Schule dann praktisch doch nicht so ohne, denn man hatte später das Gefühl, dass es sehr viele verhaltensauffällige Kinder dort gab.
Nun ja, so fing das ganze dann an, dass unsere Tochter von einer eifersüchtigen Mitschülerin für alles ausgelacht wurde, was sie tat und was sie anzog. Hatte sie beispeilsweise ein rosefarbenes T-Shirt an, schrie diese Mitschülerin sofort *IIIHH rosa! und spuckte unser Kind sogar einmal deshalb an. Einige Jungens aus der Klasse waren so aggressiv und wurden auch oft tätlich.
Ich wunderte mich dann nur irgendwann, weshalb unsere Tochter nicht mehr in die Schule gehen wollte und woher sie immer die blauen Flecke hatte. (ich dachte die Flecke seien beim spielen im Wald) entstanden. Sie hat nichts zu Hause erzählt, weil sie keine Petzte sein wollte.
Es war alles wirklich schlimm dort. Und als wir es herausbekamen und mit der Lehrerin sprachen hat diese entweder garnicht bis nicht angemessen reagiert. Sie hatte wohl eher Angst, weil das eine Privatschule ist und die auffälligen Kinder den Gründungseltern gehörten.
Naja kurz und gut, wir haben unser Kind im zweiten Schuljahr in eine normale Grundschule gegeben, die wirklich gut geführt wurde. Dort konnte sie sich von den schlimmen Erlebnissen erst einmal erholen und wieder Selbstvertrauen gewinnen. Das schlimmste was dann kam, war, nach dem Wechsel von der Grundschule zum Gymnasium. Dort fing das ganze Dilemma wieder von vorne an. EINE einzige Mitschülerin hat es geschafft, die ganze Klasse gegen unsere Tochter aufzuhetzen. Lediglich weil sie neidisch auf sie war, wie sich hinterher herausstellte. Sie ging dann sogar so weit, dass sie ALLE Kinder aus der Klasse zu ihrem Geburtstag eingeladen hat, ausser unsere Tochter! Süssigkeiten, die an Geburtstagen verteilt wurden, bekamen ALLE Schüler, ausser unserer Tochter. Das war so schlimm für unser Kind, aber auch für uns. Gespräche mit der Lehrerin brachten nichts, denn die Schülerin, die unsere Tochter schikanierte, gehörte zu den Lieblingen der Lehrerin, war obendrein die Klassensprecherin und konnte sich auf Knopfdruck so perfekt verstellen, dass man ihr das Mobben nie abgenommen hätte.
Unsere Tochter ist dann später noch einmal auf eine andere Schule gewechselt, weil die Noten dann auch im Gymnasium nachließen.
Nun ja, um es kurz zu machen. Auch da war nicht alles, so, wie es sein sollte, denn durch das Internet, haben die alten Klassenkameraden aus dem Gymnasium, die neuen Klassenkameraden gleich geimpft und was dann kam, brauch ich wohl nicht zu schreiben.
Wir (mein Mann und Ich) haben auch alles mögliche unternommen, doch leider sind die Lehrer nicht immer sehr geschickt oder kooperativ, was die Klärung solcher Zustände angeht.

Ich kann nur heute rückwirkend sagen (und da gehe ich auch auf ihre Frage ein), wenn wir als Eltern nicht so für unsere Tochter da gewesen wären und sie nicht immer wieder so unterstützt und ihr den Rücken gestärkt hätten, wäre sie sicherlich heute ein seelisches Wrack. Wir konnten dadurch das Schlimmste verhindern.

Abschließend möchte ich ihnen sagen: es könnte gut sein, dass WENN es einen von ihren Kindern treffen sollte, was man aber nicht genau weiß (es könnte günstigstenfalls ja auch gut gehen), dann sollten sie ALLE Hebel in Bewegung setzen, ihre Kinder in ALLEM unterstützen und nicht locker lassen! Den Rat kann ich ihnen dringend geben.
Es wäre auch denkbar, dass dann alles was sie selbst erlebt haben wieder hochkommt. Vielleicht ist es auch so, dass sie dann schon bei kleinen Bagatellen, die ja auch bei Kindern normal sind, überreagieren. Alles könnte sein, muss aber nicht!
Bleiben sie deshalb stark und setzen sie sich IMMER für ihre Kinder ein.
Mobbing darf nicht geduldet werden!
Es gibt zu viele Opfer, die, wenn nichts dagegen getan wird, später als seel. Krüppel enden.

Liebe Evelyn, ich wünsche dir, dass du für dich und deine Kinder kämpfen kannst, damit so etwas wie bei dir, sich nicht noch einmal wiederholt.

ganz herzliche Grüße von
Melli