Soll mein Kind die Schule wechseln?

Ein Schulwechsel ist keine gute Lösung im Mobbing-Fall. Wer die Schule wechselt, bekommt zwar die Chance, neu anzufangen und sich in einer anderen Klasse anders darzustellen. Allerdings wirken die Erfahrungen nach. Wenn eine Mobbingsituation nur durch Schulwechsel beendet wurde, bleibt bei Kindern das Gefühl zurück, eben doch am Mobbing eine Mitschuld gehabt zu haben. Es wird nicht „rehabilitiert“ und bleibt den neuen Mitschülern gegenüber misstrauisch, um nicht wieder Mobbern in die Falle zu gehen.

Zudem ist es in kleineren Orten oft schwierig, eine passende Schule zu finden. Lange Fahrtwege – bei denen man im Zweifel doch wieder auf die früheren Mobber trifft – und eine schlechtere Schule sind ein hoher Preis für einen Schulwechsel. Natürlich geht es im schlimmsten Fall nicht anders, als eine Schule zu verlassen, die ein Kind nicht unterstützt. Aber bis man das sagen kann, sollte man alle Register gezogen und alles versucht haben.